Jüdischer Friedhof Weißensee

Der größte noch bestehende jüdische Friedhof Europas ist ein eindrucksvolles Dokument deutscher Kulturgeschichte, ein erhaltenswertes kulturelles Erbe und ein Mahnmal für die Zukunft. Auf dem 43 Hektar umfassenden Friedhof haben seit seiner Einweihung im Jahr 1880 über 115.000 Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden, von denen die meisten Berliner waren. Der Friedhof erzählt viele Geschichten von großen Persönlichkeiten und kleinen Leuten.
Forscher haben hier mehr als 600 Tier- und Pflanzenarten entdeckt, die normalerweise nur in tiefen Wäldern vorkommen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass städtische Friedhöfe bessere Lebensräume für wilde Tiere bieten als Parks, da sie weniger Besucher, bellende Hunde und nächtliche Aktivitäten aufweisen. Der Jüdische Friedhof Weißensee blieb jahrzehntelang sich selbst überlassen. Dadurch konnten sich Bäume und Pflanzen nahezu ungehindert ausbreiten. Friedhöfe können als wichtige Verbindungselemente zwischen wilden Bereichen in städtischen Landschaften fungieren. Sie bieten Tieren Deckung und dienen als Sprungbretter für Zugvögel.